Infotafeln zur Geschichte von Flintbek

An interessanten und für die Geschichte von Flintbek wichtigen Punkten stellen wir Informationstafeln auf. Die folgenden Texte entsprechen genau den Inhalten der Infotafeln. Ortsbezüge (gegenüber, auf der anderen Seite der Eider) beziehen sich immer auf den Standort der Infotafel.

Hans Heitmann

Hans Heitmann wurde am 05. Januar 1904 in Flintbek in der Dorfstraße geboren. Beide Elternteile stammten aus alteingesessenen Bauernfamilien und die Kindheit in Flintbek prägte auch sein späteres Schaffen. Er war verheiratet mit Anneliese, geb. Boysen aus Meldorf.
Hans Heitmann hat sich in seiner schriftstellerischen Betätigung vorwiegend der plattdeutschen Sprache bedient. Diese Sprache war für ihn als Sohn aus plattdeutschem Hause selbstverständlich.
Heitmann besuchte von 1921 bis 1924 das Lehrerseminar in Kiel. 1924 fand er eine erste Anstellung in Rickling. Es folgten verschiedene Stellen, u.a. in Meldorf. 1935 wurde Heitmann Lehrer an einer Hilfsschule (Förderschule) in Lübeck und später ihr Konrektor. Seit dem 1. Mai 1933 war er Mitglied der NSDAP.
Heitmann erlangte vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus, aber auch weiterhin nach dessen Ende, große Anerkennung als niederdeutscher Dichter. Seit der Gründung des Eutiner Dichterkreises 1936 war er dort Mitglied. Sein 1938 erscheinender erster Roman Carsten Wulf. En Weg in't Riek wurde in Quickborn, der führenden Zeitschrift für plattdeutsche Sprache und Literatur der Vereinigung, für niederdeutsche Sprache und Literatur e. V. positiv rezensiert.

Heitmann schrieb Hör- und Bühnenspiele, Balladen, Erzählungen und historische Romane sowie eine Biographie Theodor Storms (1940). Angefangen mit Grise Wulf (1937) wurden mehrere seiner Stücke durch Richard Ohnsorg bzw. im Ohnsorg-Theater aufgeführt. Insgesamt über 40 Werke.
Für sein Schaffen wurde er mit vielen Preisen geehrt. Zuletzt 1970 mit der Lornsen-Kette des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes

Heitmanns Nachlass wird von der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek verwahrt.

Dieser Text wurde frei nach der Quelle“ Wikepedia“ verfasst.

Die Flintbeker Sichel

Vor uns liegt die größte ergrabene Totenstätte im nördlichen Europa. Sie bestand aus 80 Grabhügeln der Stein – und Bronzezeit und wurde 1975 entdeckt. Von 1977 an wurde in diesem Gebiet 18 Jahre lang gegraben und geforscht.

Die Menschen der Vorzeit bevorzugten für die gewaltigen Langbetten und der vielen anderen Grabhügel (Hünengräber) die Höhenlagen von 50 m und mehr. So liegen sie alle auf der obersten Schicht, im Relief der Bronzetafel unten links.

Das Relief soll einen Eindruck vermitteln, wie ein Teil der Anlage ausgesehen haben mag. Das Gräberfeld hatte die Form einer Sichel und erstreckte sich über mehr als 4 km Länge auf einem Höhenzug zwischen Eider und den heutigen Mooren. Hier wurden vor 4000 Jahren – bis kurz nach Christi Geburt – Menschen bestattet.

Auf der Bronzetafel ist die erste nachgewiesene Fahrspur der Welt zu sehen. Sie wurde vor rund 5700 Jahren in den Flintbeker Boden eingedrückt. Bis dahin ging man davon aus, dass Radfahrzeuge im 4.Jahrhundert v.Chr.in Norddeutschland nicht bekannt waren.
Schließlich ist die „Ilmenau – Frau“ zu nennen.

Sie lebte in der Bronzezeit und ist um 1500 v. Chr. in Flintbek gestorben. Als ihre Heimat konnte Nordost – Niedersachsen festgestellt werden. Mit diesem Fund ist ein Personenkontakt zweier unterschiedlicher Kulturkreise in der Bronzezeit belegt.
Funde aus dieser Zeit und das Modell eines Langbettes aus dem Gräberfeld sind im Foyer des Flintbeker Rathauses zu sehen.

Die Texte sind in Anlehnung des vom Verschönerungsverein 1994 herausgegebenen Heftes Die Flintbeker Sichel entstanden.

Die Flintbeker Eibe

Dieser Baum im Pastoratsgarten neben der Flintbeker Kirche wird gemeinhin als 1000 jährige Eibe bezeichnet. Messungen haben ergeben, dass der Baum etwa 880 Jahre alt ist. Er findet bereits Erwähnung in den Unterlagen zum Bau der Kirche im Jahre 1223.

Es handelt sich um die wahrscheinlich älteste Eibe in Schleswig-Holstein.

Die Flintbeker Eibe (Gewöhnliche/Gemeine Eibe - lat. Name: Taxus baccata) hat

  • einen Stammumfang von 3,80 m (in 1 m Höhe gemessen)
  • einen Stammdurchmesser von ca. 1,20 m und
  • eine Höhe von ca. 12 m

Der Durchmesser der gewölbten Krone beträgt ca. 13 m.

Turmhügelburg

So oder so ähnlich könnte die Flintbeker Turmhügelburg im Mittelalter ausgesehen haben. Sie hat auf dem bewaldeten Hügel gegenüber dieser Hinweistafel auf der anderen Seite der Eider gestanden. Leider gibt es keine Funde, die auf die Bauweise oder Bewohner hinweisen.

Es wird angenommen, dass die Dörfer zwischen Neumünster und Kiel von Adligen gegründet wurden. Vemutlich hat der „Lokator“seinen Wohnsitz in der Nähe der Siedlungsplätze genommen und von dort aus die Ansiedlung und Rodung der Siedler überwacht. Diese adligen Wohnsitze, heute meist mit dem irreführenden Namen „Burg“ bezeichnet, lagen dabei an schwer zugänglichen Stellen, entwa in Niederungen oder auf Erhebungen. Für Flintbek ist eine solche frühmittelalterliche Burganlage auf der Höhe über dem Eidertal nachgewiesen. Man darf nun solche Turmhügelburg, eine sogenannte „Motte“, nicht mit den hoch - und spätmittelalterlichen Steinburgen vergleichen. Wie die anderen Burgen dieser Zeit, war auch die Flintbeker Burg eine recht bescheidene Anlage. Auf dem Hügel wird wahrscheinlich ein hölzener Wachturm gestanden haben, der Wall war wohl mit Palisaden besetzt.

Es ist zu vermuten, dass Flintbek zu dieser Zeit gegründet wurde, denn in einer Urkunde aus dem Jahre 1220 wurde der Name des Ortes das erste Mal erwähnt. (Hass, Regesten und Urkunden, Nr 369) Die Quelle dieser Information ist der Artikel „Von der Gründung des Dorfes“ des Herrn Dr. G. Busch in der Flintbeker Chronik von 1988