Auf den Spuren der Flintbeker Vergangenheit

Der Kultur -u. Verschönerungsverein Flintbek unternahm am 22.Juli eine Exkursion in das Schloss Gottorf und in den Arnkielpark nach Munkwolstrup. 32 Teilnehmer lauschten gespannt den Ausführungen des Archäologen Prof. Dr. Zich . Herr Zich zeigte uns an Hand von Ausgrabungsfunden und Rekonstruktionen wie die Flintbeker Vorfahren in der Zeit von der Jungsteinzeit bis hin zur Bronzezeit (1000- 4000 v.Chr.)gelebt haben. Die Ausgrabungsergebnisse der Flintbeker Sichel spielten hierbei eine bedeutende Rolle. So wurde in Flintbek die weltweit älteste Wagenspur (ca. 3500 Jahre v. Chr.) entdeckt, ebenso wie „Geschosse“,die wohl schon 10000 Jahre alt sind.

Herr Zich verstand es, in für archeologische Laien verständlichen Worten und anschaulichen Geschichten die Lebenssituation der Menschen während der Trichterbecherkultur zu erklären.

Nach einer erholsamen Mittagspause fuhren wir in den Arnkielpark nach Munkwolstrup. Hier erwartete uns ein an der alten Heerstraße gelegener Nachbau eines ca 75m langen Langbettes, das es auch in der Flintbeker Siechel gegeben hat. Ein Modell davon ist im Eingangsbereich des Flintbeker Rathauses zu sehen.

Die genaue Rekonstruktion des Munkwolstruper Langbettes war nur möglich, weil der dänische Probst Arnkiel auf einer Reise von Dänemark nach Schleswig im historischen Krug in Billschau von Munkwolstrup Halt machte und sich das Grabfeld anschaute. Er beschreibt in seinem Buch “Cimbrische Heyden Religion“(1702) das Gräberfeld von Munkwolstrup. Neben den aufgeführten Schrittmaßen fertigte er auch eine Skizze an. Damit ist das Gräberfeld der einzige nordeuropäische jungsteinzeitliche Begräbnisplatz, für den eine glaubwürdige Beschreibung aus der Zeit vor seiner Zerstörung vorliegt. Dank diesen Unterlagen und den Erkenntnissen aus der Grabung konnte das über 5000 Jahre alte Langbett rekonstruiert werden.

Eine gemütliche Kaffeetafel in dem historischen Billschau-Krug beendete unsere Exkursion in die Vergangenheit. Herr Prof. Dr. Zich, der wie er sagte, in alter Verbundenheit zu Flintbek, wo er am Anfang seiner wissenschaftlichen Laufbahn die Ausgrabung der Flintbeker Sichel wissenschaftlich begleitete, uns ehrenamtlich führte, wurde von unserem Vorsitzenden Lorenzen mit einem Geschenk und von den Teilnehmern mit großem Applaus verabschiedet.